Wir trauern um Dr. Peter Kwadjoe Fordjor (11.07.1939 – 03.10.2018)
Kwadjoe Fordjor und ich kennen uns seit Studienzeiten, als wir 1972 gemeinsam an einem ASA-Aufenthalt nach Ghana teilnahmen. Diese Reise hat mich für mein Leben geprägt. 2009 traf ich Kwadjoe in Accra wieder und seitdem verbindet uns eine enge Kooperation und tiefe Freundschaft. Jedes Jahr verbrachte ich einige Tage bei den Fordjors. Er war mein Mentor in allen Projektplanungen. Fünf Jahre lang kam ich mit Studierenden der Europa-Universität Flensburg jedes Jahr zu einem Praktikumseinsatz nach Wurupong, seinem Heimatort. Die von ihm gegründete ‚Nkonyaman Foundation‘ war und ist meine wichtigste Partnerorganisation für alle Schulprojekte, die in der Volta-Region und in Accra stattfanden. Kwadjoe, der an der University of Ghana lehrte, war geprägt durch die Pädagogik von Paulo Freire und er lebte die Werte von Gleichberechtigung und Bildungszugang für alle Menschen mit allen persönlichen Konsequenzen, d.h., er verzichtete auf persönlichen Komfort, um begabte Kinder und Jugendliche zu fördern und ihnen Schulbesuche und Transportkosten zu ermöglichen. Die vielen Projekte, die er anstieß, werden weiterwirken und seine Frau Ingrid wird sie weiterführen. Seine Dissertation über das Erziehungssystem Ghanas, die er an der Universität Hamburg schrieb, ist bis heute ein wichtiges unverzichtbares Standardwerk, das wir bei allen Schulprojekten zugrundegelegt haben.
Sein Vorbild wird im Gedächtnis der fast einhundert Lehramtsstudierenden aus Flensburg bleiben, die ihn erlebt haben und von denen nun viele bereits selber im Schuldienst tätig sind. Mögen sie, mögen wir alle, die wir ihn kennen, seine Vorstellung von einer globalen Verpflichtung und Arbeit für gerechte Lebensbedingungen umsetzen!!!
(Text: Bea Lundt)
Bilder der Eskorte
Auszüge aus der Gedenkschrift:
Tribute by Nkonyaman-Foundation
An den umfangreichen Funeral-Acitvities, die für Kwadjoe vom 29. November -3. Dezember 2018 in Ghana stattfanden, nahmen wir teil: Ilona Westphal für die Europa-Universität Flensburg sowie Nina Paarmann und Bea Lundt aus Berlin.