Oktober 2012: Medienprojekt mit Kindern in dem Slum „Sodom und Gomorrha“ in Accra

Berüchtigt ist das „Sodom und Gomorrha“ genannte Slum in Accra in dem Stadtteil Agbogbloshie. Dort wird der Elektroschrott aus Europa abgeladen und recycelt, oft von Kindern, die versuchen, verwertbare Stoffe aus den Geräten herauszulösen. In der Schule des Slums arbeiten die Kinder hochmotiviert und erzielen bessere Lernerfolge als in allen umliegenden Schulen.

Zusammen mit dem Filmemacher Johannes Preuß aus Berlin sowie sechs Lehramtsstudierenden der Europa-Uni Flensburg veranstaltete ich dort ein Medienprojekt. Es drehte sich um die ghanaische Sagenfigur „Kweku Ananse“, den Spinnenmann. Die verbreiteten Geschichten um diese Gestalt spielen alle im ländlichen Umfeld und berichten von Tieren des Urwalds wie Elefanten und Tigern. Wir stellten uns die Frage, ob die Kinder diese Geschichten in ihr urbanes Milieu übertragen und ihnen einen Sinn abgewinnen können.

Das Ergebnis überstieg alle Erwartungen: Mit großer Kreativität gestalteten sie einen überlieferten Erzählkern neu: Sie spielten eine Story von der Sehnsucht, in dem Unrat des Slums eine magische Schüssel zu finden, die alle hungrigen Mägen satt macht. Durch Konkurrenzverhalten in der Jugendgang wird diese „magical bowl“ zerstört, eine Warnung vor dem Egoismus.

(Text Bea Lundt, Layout und Fotos Nina Paarmann)

Bilder, welche die Entstehung des Films dokumentieren:

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Hier der Text, den die Kinder schrieben:

Ananse and the magical bowl (Text)

Der Film „Kweku Ananse and the Magical Bowl“:

 

Weitere Filme, die Johannes Preuß in Westafrika drehte, finden sich in Youtube unter: http://www.youtube.com/user/jfpfilm

Dort auch weitere Ananse-Filme, die in Beratung durch Prof. Bea Lundt entstanden.

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