Bea Lundt/Wazi Apoh (2013): „Germany and its West African Colonies“

Germany and its West African Colonies. “Excavations” of German Colonialism in Post-Colonial times

Der Tagungsband mit den Erträgen der Konferenz zum deutschen Kolonialismus in West-Afrika, die im September 2011 in Winneba (Ghana) stattgefunden hat, erschien 2013. Herausgeber sind Dr. Wazi Apoh und Prof. Dr. Bea Lundt.

Zum Inhalt des Bandes:
West African history in usually seen as mainly influenced by English and French Colonialism. There is a new interest in German Colonialism, but most Reaserch in done in European archives and with an European Point-of-view. This book explores German Colonial exploits and their consequences in Ghana, Togo and Cameroon mostly from an African Point-of-view. By means of Reaserch in sites of thhe Colonial Hinterland and the agancy of the entangled people , it reveals the simmering Impact of the past encounters on indigenous, religious, cultural, political and socio-economic developments in Africa.

Dr Wazi Apoh is Lecturer in Archaeology and Development Anthropology at the University of Ghana, Legon (Ghana) since 2009.

Dr. Bea Lundt is Professor for Medieval History at the University of Flensburg (Germany) since 1998.

(Text Bea Lundt, Layout Nina Paarmann)

 

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Rezensionen der Publikation der Tagung über Deutschen Kolonialismus in Westafrika an der Universität Winneba

 

Nachzulesen in „H-Soz-und-Kult“ unter: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/type=rezbuecher&id=20855

sowie in „Humanities and Social Sciences online“ unter: http://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=41489

und „geschichte-transnational“ unter: http://geschichte-transnational.clio-online.net/rezensionen/type=rezbuecher&id=20855

Eine weitere Rezension des Bandes, besprochen von Christian Koller, ist nachzulesen in der Militärgeschichtlichen Zeitschrift (MGZ), Ausgabe 72 (2013), S. 480:
Apoh. MGZ0001

 

Rezensiert für den Rezensionsdienst „Europäische Ethnologie / Kulturanthropologie / Volkskunde“ bei H-Soz-u-Kult von:

Jan Severin, Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“, Humboldt-Universität zu Berlin
E-Mail: <jan@reflect-online.org>

Die Forschungsliteratur zum deutschen Kolonialismus hat sich in den letzten zehn Jahren vervielfacht. Der Fokus liegt allerdings weiterhin auf bestimmten Kolonien – vor allem auf Deutsch-Südwestafrika – und auf bestimmten Fragestellungen, etwa den Genoziden an Herero und Nama, den so genannten „Rassemischehen“ oder der Kolonialbelletristik. Anderes bleibt nach wie vor spärlich beleuchtet. Zudem – und hier ist eine deutliche Leerstelle zu vermerken – konzentriert sich die Rezeption von Forschungen zu deutschen Kolonialismus zumindest hierzulande primär auf Arbeiten aus dem deutschsprachigen oder dem angloamerikanischen Raum, Positionen und Forschungen aus den ehemaligen Kolonien finden hingegen kaum Beachtung.

Der von Wazi Apoh und Bea Lundt herausgegebene Sammelband „Germany and its West African Colonies. ‚Excavations‘ of German Colonialism in Post-Colonial Times“ veranschaulicht deutlich, dass hierfür nicht ein Mangel an Forschungen aus diesen Ländern ursächlich ist. Der Band versammelt Forscher/innen insbesondere aus Ghana und Kamerun, die sich in 13 Artikeln dem deutschen Kolonialismus in Westafrika und seiner Bedeutung für die (post-)kolonialen Gesellschaften in den ehemaligen Kolonien widmen. Entstanden sind die Beiträge vor dem Hintergrund einer Konferenz an der Universität in Winneba/Ghana zu „German Colonialism in West Africa. Implications for German-West African Partnership in Development“, die vom 29. September bis 1. Oktober 2011 stattfand.

Die begrenzte Rezeption von Arbeiten aus den ehemaligen Kolonien in der deutschsprachigen Forschungslandschaft zum deutschen Kolonialismus wie auch verschiedene andere Problematiken, die mit der Forschung zu diesem Thema einhergehen, werden im einleitenden Artikel von Bea Lundt diskutiert. Ihr Ausgangspunkt sind dabei Forderungen westafrikanischer Historiker/innen nach einer gemeinsamen Erforschung des deutschen Kolonialismus in der Region im Rahmen von Forschungskooperationen und deren Kritik, dass von deutscher Seite bislang nur wenig Bewusstsein für diese geteilte Geschichte vorhanden sei und die Verantwortung für den Kolonialismus in Westafrika oft auf Frankreich und Großbritannien abgeschoben werde (S. 9). Als Beispiel für die Verflechtung deutscher und westafrikanischer Geschichte wie für die Bedeutung des deutschen Kolonialismus in dieser Region verweist sie auf die deutsche Beteiligung am internationalen Sklavenhandel an der afrikanischen Westküste. Die Rolle, die hierbei insbesondere der brandenburgischen Kolonie Groß-Friedrichsburg zukam, die 1683 an der Küste Ghanas errichtet wurde, sei in der deutschen Forschung lange Zeit wenig beachtet worden. Während die an der Küste gelegenen Sklavenfestungen – wie zum Beispiel Cape Coast Castle – zentrale Orte einer unter anderem in Ghana sehr lebendigen und aktiven Erinnerungspolitik seien, sei das deutsche Bewusstsein für diese Geschichte noch wenig ausgeprägt. Daher fordert sie nicht nur eine intensivere Auseinandersetzung mit dieser Geschichte, sondern vor allem auch eine stärkere Kenntnisnahme und Berücksichtigung der Forschungen und Arbeiten, die in Afrika entstanden sind. Auch über die bekannteren kolonialen Praktiken an der Küste hinaus sollten die Auswirkungen des Kolonialismus im Inneren und die Agency der Bewohner/innen dieser Regionen (S. 21) in den Blick genommen werden. Hierfür sei der Austausch von westafrikanischen und deutschen Forscher/innen hilfreich.

[…]

Eine weitere Rezension des Bandes, erschienen in „Das Historisch-Politische Buch“:

Van der Heyden, Ulrich: Bea Lundt/ Wazi Apoh (Eds.): Germany and its West African Colonies. ‘Excavations’ of German Colonialism in Post-Colonial Times. Lit-Verlag Berlin 2013 (264 S.), erschienen in “Das Historisch-Politische Buch” Heft 3 (2014), S. 284-285.
Apoh,Lundt Review2014