Marie-Schlei-Verein

Ende 2011 wurde uns eine Förderung für ein Frauen-Projekt in Wurupong zugesagt (Marie-Schlei-Verein Hamburg). Das Projekt findet in Kooperation mit der Nkonjaman-Foundation in Wurupong (vertreten durch Frau Ingrid Fordjor und Dr. Kwadjoe Fordjor) sowie den lokalen Agrarbehörden statt. Es soll zur Verbesserung der Ernährungs- und Versorgungslage Wurupongs beitragen und die Position der Frauen stärken. Neben neuen technischen Geräten und der Einweisung der Frauen in ihre Bedienung werden auch Workshops und Seminare über die Rechte von Frauen, Alphabetisierung, Ernährung und Business Management inklusive Buchhaltung veranstaltet.

Der Marie-Schlei-Verein: Hilfe für Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika, wurde 1984 in Erinnerung an die frühere Entwicklungshilfeministerin Marie Schlei gegründet.

http://www.ifzbonn.de/marieschlei.html

Jede Frau in Wurupong bearbeitet ein eigenes kleines Feld, auf dem sie Gemüse und Früchte anbaut, die für den eigenen Gebrauch der Familie bestimmt sind (Subsistenzwirtschaft). Es bleiben nur geringe Überschüsse, die auf den lokalen Märkten verkauft werden, etwa um Geld für Kleidung und Schulsachen der Kinder zu erwirtschaften. In Kooperation mit den lokalen Agrarbehörden und Fachleuten wurde nun ein Plan entwickelt, um die agrarischen Erträge zu steigern. Ziel des Projektes ist vor allem auch, das Gemeinschaftsgefühl und Selbstbewusstsein der Frauen zu stärken. Auf einer Musterfarm sollen sie zusammen in besseren Techniken unterwiesen werden und Erfahrungen in arbeitsteiligen Prozessen machen können.

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Es gibt in Wurupong wenig Arbeitsgeräte für die Agrarwirtschaft. Für vergleichbare Verhältnisse in Afrika hat sich ein „Solartrockner“ bewährt. Damit die frisch geernteten Produkte nicht in der Sonne verrotten und/oder den plötzlichen Regengüssen anheimfallen, sollen sie in dieses Gerät eingelegt und mit Hilfe der Sonnenkraft getrocknet werden. Durch dieses Verfahren werden die empfindlichen Produkte teilverarbeitet und erhalten, die Frauen werden unabhängiger von den Erntezeiten, eine Vorratswirtschaft wird ermöglicht. Wichtig ist auch die Steigerung der Hygiene durch den Solartrockner. Neben dem Solartrockner wurde aus den Mitteln des Marie-Schlei-Vereins auch ein „Palmkernknacker“ angeschafft. Bisher blieben die sehr harten Palmkerne als Restprodukt in allen Haushalten liegen; jetzt kann das in ihnen befindliche wertvolle Öl erschlossen werden.

(Text Bea Lundt, Layout und Fotos: Nina Paarmann)

Das Foto zeigt drei Frauen Wurupongs bei der Arbeit am Solartrockner
Das Foto zeigt drei Frauen Wurupongs bei der Arbeit am Solartrockner.

Die aktuelle Broschüre (2014) zum 30-jährigen Jubiläum des Vereins finden Sie als pdf.-Datei auf der homepage des Marie-Schlei-Vereins unter:  http://www.marie-schlei-verein.de/wp-content/uploads/2014/03/30-Jahre-Marie-Schlei-Verein.pdf

Dort beschrieben werden eine Vielzahl aktueller sowie bereits abgeschlossener Projekte. Der Artikel von Bea Lundt zum „Gemüseanbau in Wurupong, Ghana“ (S. 22) berichtet über die Situation der Frauen in der kleinen Stadt in der Volta-Region, welche sich durch den Einsatz des „Palmkernknackers“ (finanziert durch den Marie-Schlei-Verein) sowie die daran gekoppelten Weiterbildungsmaßnahmen deutlich verbessert hat.

Tag der Offenen Tür im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Berlin

marie-schlei
Hinter dem Info-Stand des Marie-Schlei-Vereins im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin hier am Tag der offenen Tür  im August 2016 Prof. Bea Lundt als Mitglied des Vereins.

 

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